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Ausbauarbeiten
Zur Zeit werden Ausbauarbeiten durchgeführt, die mit dem "Pont de Normandie" und der Grossbaustelle "Hafen 2000" zusammenhängen. Hier sei daran erinnert, dass das Unternehmen "Hafen 2000" in einer grossen Erweiterung des Hafens von Le Havre besteht. Sechs Anlegestellen sind im Bau. Sie können jederzeit und unabhängig von Ebbe und Flut selbst die grössten Containerschiffe
abfertigen. |
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Der Zugang zur Brücke und die Zufahrt zum Hafen erforderten gross angelegte Ausbauarbeiten. Durch diesen Ausbau des Hafens entstanden zusätzliche Anlagen, die Aufschüttungen notwendig machten. Diese Aufschûttungen haben zur Folge, dass sich die Sandbänke vergrössern und das Sumpfgebiet "Grande Vasière Nord" verkleinert, also ein Austrocknen des natürlichen Lebensraums im Mündungsbereich erfolgt. |
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Die Folgen des Austrocknens sind unterschiedlichster Natur; so kann man im Besonderen folgende Probleme anführen:
- die kleinen wirbellosen Tiere, die nicht mehr von den Wasserlöchern profitieren
- der Nährboden
- die Wandervögel, die während ihres Winteraufenthalts keine Nahrung mehr finden werden
Beispiel zweier Vogelarten: der Säbelschnäbler und der Austernfischer |
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(Fotos: "Säbelschnäbler"; Foto "Austernfischer"; Fotograph: J.-P.
Saliou/CSLHN) |
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Entwicklung der Bestände an Säbelschnäblern und Austernfischern |
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Entwicklung der Überwinterungsbestände an Säbelschnäblern |
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(Dokument "Säbelschnäblerzeichnung"; Autor: Morel, Franck in: Programme national de recherche sur les zones humides (PNRZH, 1997) |
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Das
Schwinden der Säbelschnäblerbestände fällt mit der Verkleinerung
der Sumpfgebiete im Mündungsbereich zusammen; der Säbelschnäbler
braucht die Sumpfgebiete zur Nahrungssuche (Würmer, kleine
Schaltiere).
Die Verkleinerung der Sumpfgebiete führt zu einem Rückgang des
Nahrungsangebots, was wiederum eine Verringerung der Bestände an Säbelschnäblern
nach sich zieht |
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Entwicklung der Austernfischerbestände |
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(Dokument "Austernfischerzeichnung"; Autor: Morel, Franck in: Programme national de recherche sur les zones humides (PNRZH, 1997) |
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Die Vermehrung der Austernfischer steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ausweitung der Sandbänke, die die Sumpfgebiete im südlichen Mündungsbereich verdrängen. Der Austernfischer ernährt sich hauptsächlich von Muscheln, vor allem von ihren Schalen, die auf den Sandbänken des südlichen Mündungsgebiets in Richtung Honfleur im Überschuss vorhanden sind.
So kann die Veränderung des natürlichen Lebensraums durch den Eingriff des Menschen zu einem Ungleichgewicht der Fauna führen, was letztendlich unüberschaubare Konsequenzen, von der Ausrottung einer Art bis hin zur Übervölkerung einer anderen, nach sich ziehen
kann.
Umweltverschmutzung
Das Mündungsgebiet und das gesamte Tal am Unterlauf der Seine (Vallée de la Basse-Seine) gehören zu den Gebieten Frankreichs mit der dichtesten Industrieansiedlung und der grössten Umweltverschmutzung. In diesem Gebiet befindet sich ein Grossteil der 74 Industieanlagen der Haute-Normandie, die eben so gefährlich wie die von Seveso sind. Diese Verdichtung lässt sich durch die grosse Bedeutung der petrochemischen Industriezweige (Total, Esso, Elf, Schell, ...), die der Herstellung von Dünger (Phosphorsäuren), sowie die der ortsansässigen Industrien, die vom Wasser abhängig sind (Papierindustrie, u.s.w.), erklären.
Die Düngemittelindustrie ist seit Jahrhunderten längs der Seine angesiedelt. Die Herstellung nur einer Tonne Düngemittel erzeugt fünf Tonnen Rückstände: der Phosphogips. Er ist nicht giftig, aber sehr platzraubend. Bis zum Beginn der 60er Jahre wurden diese Abfallstoffe direkt in die Seine geleitet, was zu einer Verdoppelung des Sulfatgehalts im Wasser führte. Seit 1974 gelangt der Phosphogips direkt ins Meer. Die Wasserqualität der Seine hat sich verbessert, jedoch protestieren die Fischer gegen diese Art der Ableitung… Zur Zeit werden die Rückstände auf dem Festland gelagert.
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(Fotos: "Ableitung des" / "Lagerung des Phosphogips auf dem
Festland")
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Das Unternehmen Modo Paper gefährdet das empfindliche Gleichgewicht der Seine wegen der 1,5 Tonnen Schwebstoffe, die es täglich einleitet. Diese Stoffe erhöhen die Lichtundurchlässigkeit des Flusswassers und verhindern die natürliche Entwicklung von Algen und Fischen. 1999 wurden auf diese Weise 4421 Tonnen Schwebstoffe in den Fluss geleitet. Das Unternehmen leitet darüber hinaus täglich 10,5 Tonnen chemische Stoffe ein, was auch nicht gerade zu einer Verbesserung der Wasserqualität beiträgt. Ausserdem benutzt es grosse Mengen an Wasser als Kühlwasser.
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